Ob ich glücklich bin, ob meine Lebenseinstellung positiv ist oder nicht, ob ich mich auf jeden neuen Tag freue oder ein Leben in Unsicherheit und Angst verbringe – all diese Sachen sind nur sehr mittelbar beeinflussbar. Grundlage für die Lebenseinstellung ist die Stimmung, der “Mood”: Wie fühle ich mich jetzt, in diesem Augenblick.

  • Gefühle erzeugen Gedanken, mit Gedanken können Gefühle verändert werden. Das ist die Basis für die Stimmung.
  • Gedanken erzeugen Handlungen.  Damit beginnt die Interaktion mit der Umwelt.
  • Handlungen erzeugen Gewohnheiten. Aus Gewohnheiten entsteht der Charakter.
  • Und der Charakter bestimmt das Schicksal. Ich habe also mein Schicksal in der Hand, es ist eben nicht so, dass mein Schicksal mein Leben bestimmt!

Die Stimmung ist also ein Ergebnis meiner Gedanken und Gefühle in diesem Moment, wobei ich Gedanken beeinflussen kann, die Gefühle jedoch wiederum nur bedingt. Und die Stimmung ist die Basis für mein Schicksal, der Grundstein, den ich jederzeit beeinflussen kann!

Kurz gesagt führt also der einfachste Weg zu einem glücklichen Leben über die Kontrolle meiner gegenwärtigen Stimmung. Der Schlüssel heisst Mood Management. Es ist sehr wichtig, dass ich meine Stimmung bewusst und aktiv kontrolliere. Forschungen (Howard 2006, topic 37.6) haben gezeigt, dass folgenden Tätigkeiten mir helfen können, meine Stimmung zu verbessern. Im Kern geht es darum, dass ich meine Gedanken steuere, dadurch meine Gefühle beeinflussen kann und es so erreiche, eine positive Grundstimmung zu erhalten. Natürlich ist diese Liste nicht abschliessend.

  • Ich lege ein Dankbarkeits-Journal an, in dem ich mindestens einmal pro Woche alles aufschreibe, wofür ich in meinem Leben dankbar bin.
  • Ich verhalte mich bewusst freundlich, gütig, grossmütig, selbstlos – mindestens fünf mal pro Woche
  • Ich vergeben jemandem bewusst und direkt, indem ich es ihm mitteile.
  • Möglichst viel Zeit mit Familie und Freunden verbringen, speziell wenn ich damit etwas tue, was ihnen Freude macht.
  • Und last, not least: Ich bringe mich selber in Form – und bleibe in Form. Ein gesunder Geist  braucht einen gesunden Körper und umgekehrt.

Interessanterweise klingt das alles sehr pathetisch, religiös, esoterisch. Die pathetischen Wörter sollen nicht abschrecken, sondern inspirieren! Alle Aussagen beruhen auf wissenschaftlichen Studien von Psychologen und Neurowissenschaftlern. Natürlich fällt es ins Auge, dass das Tätigkeiten sind, welche die Religionen schon lange predigen. Diese jahrhundertealten Erkenntnisse sind jetzt also wissenschaftlich nachweisbar und erreichen auf diesem Weg auch nüchterne Westler, die der Religion schon lange abgeschworen haben.

Und der Begriff Mood Management hilft weiter, dass dieses uralte Konzept auch mich und unsere Gesellschaft positiv verändern kann. Denn wie schon Gandhi feststellte: Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.