Tag: Meme

Du bist alles. Und nichts.

Die Luft, die du ausatmest, atme ich ein. Der Gedanke, den ich äussere, schwirrt in deinem Kopf herum (lies nur weiter, du wirst schon sehen ;-) ).

Soweit ist das ja ganz in Ordnung. Sobald etwas meinen Körper verlässt (Luft, Schallwellen), bin ich nicht mehr Herr darüber. Also für uns ist das in Ordnung. Für uns, die wir ein Konzept von “Ich” im Kopf haben, welches im Grossen und Ganzen als Hautsack, der Fleisch und Knochen umschliesst, definiert werden kann. Alles,  was sich innerhalb meiner Haut befindet, darüber kann ich verfügen, ausserhalb davon ist die Aussenwelt, der ich ausgeliefert bin. Der Flügelschlag eines Schmetterlings in Hinterindien verursacht einen Gewittersturm in Westeuropa. Aber ich habe nichts damit zu tun.

Dieses Konzept ist falsch. Trägst du eine Armbanduhr oder ein Schmuckstück? Bist du das? Nein, das bist nicht du, das ist dein Schmuckstück, deine Uhr. – Aber der Arm, der das Schmuckstück trägt, bist das du? Nein nein, das ist dein Arm. – Und wie ist es mit dem Körper, an dem der Arm baumelt? Wieder Fehlanzeige, das ist bloss dein Körper. – Wenn wir noch einen Schritt weiter gehen, dann bist es vielleicht du, der zu mir spricht, der mir antwortet? Nein, das ist bloss deine Stimme, sind bloss deine Worte, die durch deinen Mund artikuliert werden. – Ok, aber jemand muss ja dem Mund befehlen, zu sprechen, und ihm auch vorgeben, was er sagen soll. Bist das du? Nein, das sind deine Gedanken. – Und der Stolz auf das Schmuckstück? Das sind deine Gefühle.

Ja aber wo ist des denn, dieses “Ich”? Huhuh? Atmest Du noch? Wächst du noch immer deine Haare, schlägst du dein Herz? Siehst du, was hier steht? Ich meine, ist das etwas, was du machst? Organisierst du das funktionieren deiner Augen? Kümmerst du dich um deine Atmung, deine Gefühle, deine Gedanken? Oder ist es nicht eher so, dass das alles einfach passiert? Deine Atmung, deine Gedanken, deine Gefühle, alles passiert, geschieht. So wie auch die Wellen auf dem Meer geschehen, der Sonnenaufgang und die Lawine. Der Wind geschieht heute vielleicht kühl, der Himmel passiert blau und das Meer wogend. Die Atmung geschieht flach, die Gedanken aufgewühlt. Alles ist ein riesengrosses Geschehnis, ein Happening. Und alles bist du! Alles gehört untrennbar zusammen. Es besteht kein Unterschied zwischen dem Geschehen deines Atems und dem Geschehen des Windes. Beides ist Luft, die sich bewegt.

Ich meine: Atmest du? Dein Atmen, dein Denken, dein Fühlen, dein Hören, dein Sehen, all das machst du nicht, es passiert.

Du kannst deine Gedanken nicht kontrollieren (oder hör mal auf zu denken!). Deinen Herzschlag auch nicht. Deine Atmung nur sehr eingeschränkt (oder atme mal für 5 Minuten nicht). Und deinen Bewegungsapparat so mehr oder weniger (Handstand? Salto?).

Viel zutreffender wäre: das Hirn denkt (nicht Ich denke), das Herz schlägt, das Universum bewegt sich, und ich füge mich ein. Denn nur wenn sich das Universum an der entsprechenden Stelle einzieht, kann ich meinen Arm dort ausstrecken! Sowieso brauchen wir dieses Konzept von “Ich” sehr undifferenziert. Wir sagen: mein Haus, mein Freund, meine Hose, meine Magengrube, meine Gedanken. Aber: die Luft, das Wasser, die Erdanziehung. Als ob das eine zu uns gehört, und das andere nicht. Ohne Haus und Freund könnten wir problemlos überleben, ohne Luft und Wasser jedoch nur sehr kurze Zeit.

Der Flügel eines Schmetterlings in Hinterindien schlägt – einen Gewittersturm tobt in Westeuropa – dein Herz schlägt – in deinem Kopf toben Gefühle. Alles passiert einfach. Für sich, miteinander, nacheinander, durcheinander. Natürlich gibt es Ursachen und Wirkungen, aber das geschieht nicht in Ketten, in Linien.  Ursache und Wirkung geschehen netzförmig. Jede Ursache ist die Wirkung mindestens einer anderen Ursache. Jede Wirkung hat also mehrere Ursachen. Und alles läuft nicht von der Vergangenheit in die Zukunft, sondern auch in die andere Richtung! (Aber davon ein andermal mehr!)

Nimm dich nicht so wichtig – nur so wichtig, wie du wirklich bist. Du bist Teil vom Ganzen. Das Ganze aus dem Blickwinkel eines Teils. Alles hat die Bedeutung, die du ihm gibst. Das ist alles, was du dazu beiträgst. Nicht mehr und nicht weniger.

(frei nach Alan Watts, Steve Grand)


Tag 1 von vielen weiteren: 1. Januar 2010

Das ist der erste Satz vom ersten Post vom ersten Januar 2010. Aller Anfang ist schwer, aber der Anfang von diesem Post ist geschafft ;-)

Auch dieses Jahr -oder dieses Jahr erst recht- geht es in diesem Blog darum zu zeigen, dass das Universum, die Realität, auch aus einer ganz anderen Perspektive gesehen werden könnte. Oder besser: von ganz vielen verschiedenen Perspektiven.

Um es klar zu machen: Was du um dich herum wahrnimmst, was du siehst, hörst, riechst, spürst, ist ganz allein DEIN Universum. Es ist deines, weil du es erschaffen hast, und es ist deines, weil du es kontinuierlich unterhältst und weiter pflegst. Das ist gleichzeitig schockierend und grossartig. Lass mich dir helfen, deine Angst zu überwinden damit du beginnen kannst, deine eigene Gottheit zu sein!

Lass mich dir helfen, die dein eigenes grossartiges Universum zu erschaffen!


Die Rolle des Internet

Das Internet ist die Neuerung dieser Zeit. Ich sitze gegenwärtig im Cafe Flore in San Francisco. Hier habe ich schon vor 10 Jahren, bei meinem letzten Aufenthalt in dieser Stadt, die Zeit verrinnen lassen. Vor mir auf dem Tisch steht ein Netbook, darauf ist Skype installiert und eine kleine, eingebaute Kamera überträgt mein Bild auf den Bildschirm meines Freundes in der Schweiz. Er hört und sieht mich hier, und umgekehrt. Virtuell sind wir zusammen, real trennen uns ein paar tausend Kilometer.

Dieses Beispiel zeigt die wahnsinnige Entwicklung, der wir teilhaben. Das gesamte Wissen der Menschheit, sei es als Website oder in Form von direkter Kommunikation mit einem Wissensträger, ist nur ein Klick entfernt. Damit wird die kulturelle Evolution, die Evolutionsart des 20. Jahrhunders, exponentiell beschleunigt. Das Wissen der Menschheit insgesamt und des einzelnen Menschen entfaltet damit seinen vollen Wert. Eine Idee, ein Mem also, kann sich in Windeseile auf der ganzen Welt verbreiten und Myriaden von Menschen infizieren. Jeder Mensch entscheidet dabei bewusst, welche Meme er wem und in welcher Form weiter gibt. Dadurch unterscheiden sich Meme von den Genen, deren Weitergabe unserer bewussten Kontrolle entzogen ist. Bei der Verbreitung der Meme entscheidet deshalb nicht die “natürliche Auslese” darüber, was weiter gegeben werden soll, sondern die “bewusste, rationale und vernünftige Auslese”. Diese bewusste Auslese basiert auf Werten und ist damit effizienter und effektiver als die natürliche Auslese.

Dank des Internets können sich Meme also in ungeahnten Geschwindigkeiten verbreiten und zur Transformation der Menschheit beitragen.

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